Parodontitis – Parodontose
Parodontitis ist eine Erkrankung des Zahnfleisches um den Zahn herum, die den Knochen abbaut -auch Parodontose genannt.
Durch eine chronische Entzündung am Übergang vom Zahnfleisch zum Zahn bildet sich langsam und schleichend der Knochen zurück, wodurch sich eine Zahnfleischtasche bildet.
Die Parodontitis ist eine Volkserkrankung, die fast ausschließlich Erwachsene betrifft, während Kinder und Jugendliche eher von Karies befallen sind. In Deutschland gehen laut Studien mehr Zähne durch Parodontitis verloren als durch Karies.
Das eigentliche Ziel der Parodontitis-Behandlung ist den Knochenschwund aufzuhalten, um keine Verschlechterung der Situation erleiden zu müssen.
Durch eine Ansammlung von Bakterien (in Zahnstein oder Plaque) am Übergang vom Zahnfleisch zum Zahn bildet sich eine meist schmerzlose chronische Entzündung. Durch eine falsche Putztechnik und zu wenig Gebrauch von Zahnseide in den Zahnzwischenräumen über Jahre hinweg, wandern die Bakterien wie ein Keil langsam unter das Zahnfleisch und zerstören den Knochen. Dies ist ein schleichender Prozess und kann nur durch die regelmäßige Entfernung der Bakterien aufgehalten werden.
Der erste Schritt ist die Umstellung auf eine optimale Mundhygiene.
In der Vorbehandlung werden die Zähne gründlich gereinigt und die Putztechnik zusammen mit Ihnen optimiert. Die Zahnfleischtaschen werden gemessen und ein Röntgenbild der Kiefer angefertigt.
Je nach noch vorhandener Zahnanzahl wird dann unter örtlicher Betäubung (Gel), in zwei Sitzungen, die Zahnfleischtasche gründlich gereinigt. Hier wird der Zahnstein -der mit schädlichen Bakterien behaftet ist unter dem Zahnfleisch entfernt.
Die letzte Sitzung ist eine Kontrollsitzung, in der die Abheilvorgänge des Zahnfleisches kontrolliert und ggf. gezielt nachgesäubert wird.
Die kommenden Jahre ist es nun wichtig sich an die neuen Putzanweisungen zu halten und sich mindestens ein- bis zweimal im Jahr die Zähne bei der Prophylaxe professionell Reinigen zu lassen. Nur so kann der fortschreitende Knochenabbau aufgehalten werden. Im Optimalfall können sich lockere Zähne sogar wieder festigen.
Ohne eine Therapie würde sich der schleichende Vorgang weiter unter dem Zahnfleisch ausbreiten und den wertvollen Knochen zerstören. Langfristig werden die Zähne locker und fallen im Extremfall aus.
Ganz klar: mangelnde Mundhygiene. Und damit ist nicht gemeint, dass man sich die Zähne nicht putzt, sondern dass sie falsch geputzt werden. Dazu gehört auch, dass nicht häufig genug Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten verwendet werden.
Diabetes ist ebenfalls ein sogenannter Risikofaktor. Diabetespatienten haben eine schlechtere Immunabwehr und sind daher anfälliger für die Bakterienbesiedelung in der Zahnfleischtasche.
Raucher haben ebenso eine hohe Tendenz zur Parodontitis. Bei Genuss einer Zigarette ziehen sich Gefäße im Körper zusammen. Die Durchblutung des Zahnfleisches verschlechtert sich und hemmt somit die Immunabwehr gegen vorhandene Bakterien.
Parodontosetest
Habe ich Parodontitis oder kann ich das bekommen?
Diese Frage können Sie sich teilweise selbst beantworten. Hier der Test :
- Blutet mein Zahnfleisch wenn ich Zahnseide verwende?
- Habe ich viel Zahnstein?
- Sind meine Zähne bereits locker?
- Ist mein Zahnfleisch an manchen Stellen dunkelrot verfärbt oder sogar geschwollen?
- Habe ich auffälligen Mundgeruch?
- Habe ich oft einen unangenehmen Geschmack im Mund?
- Sind meine Zähne „länger“ geworden, dadurch, dass sich mein Zahnfleisch zurückgezogen hat?
Wenn Sie mehrere Fragen mit JA beantwortet haben, dann ist es an der Zeit sich vom Zahnarzt untersuchen zu lassen und einen Termin für eine professionelle Zahnreinigung zu vereinbaren.